Xentral hilft dir nicht nur bei der Produktionsplanung, sondern auch bei der Produktionssteuerung. Während die Produktionsplanung über einen gewissen zeitlichen Vorlauf bestimmt, was und wann produziert werden soll, sorgt die Produktionssteuerung dafür, dass die Planung zum gegebenen Zeitpunkt in die Tat umgesetzt wird – effizient, termintreu und fehlerfrei. Bei der Produktionssteuerung geht es also um die Feinjustierung. In unserem Fall zählen wir auch die Materialentnahme zur Produktionssteuerung.
Nachdem du entschieden hast, ob du nach Auftrag (make-to-order) oder auf Lager (make-to-stock) produzierst, stellt sich die Frage, wie du die Produktion tatsächlich steuerst. Du musst überwachen, dass alle Aufträge rechtzeitig und in der richtigen Reihenfolge bearbeitet werden, und sicherstellen, dass Materialien verfügbar sind.
Ein wichtiger Aspekt der Produktionssteuerung ist die punktgenaue Einlastung in die Produktion. Sinnvollerweise hälst du stets nur so viele Produktionen im Status GESTARTET, dass die Produktion zwar aus- aber nicht überlastet ist.
Eine Überlastung der Produktion führt zu zahlreichen negativen Effekten und Folgeeffekten: Ein hohes "Work-in-Progress" (WIP) führt zu längeren Durchlaufzeiten. Dadurch ergibt sich ein hoher Bestand an unfertigen Erzeugnissen. Das führt wiederum zu höheren Lagerkosten, höherem Verwaltungsaufwand und schwierigeren Abschlüssen. Darüber hinaus verliert die Organisation Überblick, was eine höhere Fehleranfälligkeit bedeuten kann. Außerdem verlierst du an Flexibilität und kannst schlechter auf neue Aufträge oder Störungen reagieren. Im Gegensatz dazu solltest du aber auch dringend sicherstellen, dass deine Produktion nie leerläuft, denn dies wäre ineffizient, führt zu höheren Stückkosten, demotiviert Mitarbeiter in der Produktion und führt ebenfalls zu einer höheren Fehleranfälligkeit.
Berücksichtige diese Aspekte beim Starten deiner Produktionen: "So viele wie nötig, so wenige wie möglich." So erreichst du einen stabilen, fließenden Prozess, der sich an den Kundenbedarfen orientiert. Es bietet sich an, dass du zyklisch (z. B. täglich, wöchentlich) prüfst, wie hoch die aktuelle Auslastung in der Produktion ist und daraufhin genau so viele Produktionen startest, dass eine optimale Auslastung für den nächsten Zyklus sichergestellt ist.
Nun stellt sich noch die Frage, welche Produktionen du für den nächsten Durchlauf startest. Möglicherweise ist es hilfreich, sich an gängigen Prioritätsregeln zu orientieren:
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First In, First Out (FIFO): Die ältesten Aufträge werden zuerst bearbeitet. Das ist sinnvoll, wenn es keine besonderen Dringlichkeiten gibt.
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Dringlichkeitssteuerung: Besonders eilige Aufträge werden bevorzugt behandelt, um Lieferzeiten einzuhalten.
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Losgrößenoptimierung: Wenn du Losfertigung nutzt, können ähnliche Aufträge gebündelt werden, um Rüst- und Vorbereitungszeiten zu minimieren.
Tip
Xentral überprüft die Materialverfügbarkeit im Hintergrund stetig und stellt sicher, dass du nur Produktionen starten kannst, für die ausreichend Material verfügbar ist.
Um das Produktionsmodul zu erreichen, folge dem Pfad Lager > Produktion oder suche über die Smart Search nach “Produktion”. Du befindest dich in der Produktionsübersicht.
Nutze die Filter, um z. B. nur Produktionen anzeigen, für die Material verfügbar ist und die noch nicht gestartet wurden:
Orientiere dich an den oben genannten Prioritätsregeln und den individuellen Bedürfnissen in deinem Unternehmen, um die Produktionen festzulegen, die gestartet werden sollen. Hake die entsprechenden Produktionen an und nutze die Stapelverarbeitung zum Starten:
Caution
Beachte, dass die kombinierte Aktion Starten und Auslagern bei Artikeln mit Chargennummern zu Diskrepanzen zwischen Lager- und Chargenbestand führt. Wenn du chargen-geführte Artikel hast, achte hier unbedingt darauf, die Funktion Starten zu nutzen!
Die Produktionen befinden sich nun im Status GESTARTET in der Produktionsübersicht:
Nachdem du die Produktion gestartet hast, kannst du das Material dafür auslagern. Je nachdem, ob du chargen-geführte Artikel hast oder nicht, unterscheidet sich das Vorgehen geringfügig.
Note
Die Materialauslagerung kann - je nach Berechtigung - entweder durch dich oder durch die Mitarbeiter im Lager erfolgen.
Note
Dieses Vorgehen trifft zu, wenn mindestens eine Komponente chargen-geführt ist.
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Öffne die Produktion zur Bearbeitung.
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Gehe zum Reiter Chargen.
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Buche deine eingesetzten Chargen aus, indem du den Artike, die Charge und die Anzahl eingibst und auf hinzufügen klickst:
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Sobald du nun zum Reiter Details wechselst, wird dir der Auslagerungsstatus gelb (Produktion teilausgelagert) angezeigt. Sowohl deine Charge(n) als auch der Lagerbestand der chargen-geführten Artikel wurden in einem Schritt reduziert.
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Wähle nun die Aktion Produktion auslagern.
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Du gelangst automatisch auf die Seite Artikel für Produktionen. Bestätige dort die Entnahme mit Klick auf Lager anpassen.
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Damit werden die restlichen, nicht-chargen-geführten Artikel aus dem Lager ausgebucht und der Auslagerungsstatus wechselt zu grün (Produktion ausgelagert).
Caution
Verwende dieses Vorgehen nur, wenn du keine chargen-geführten Artikel hast, um Diskrepanzen zwischen Lager- und Chargenbestand zu vermeiden!
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Hake die Produktionen, für die du Material auslagern möchtest, in der Produktionsübersicht an und wähle in der Stapelverarbeitung Auslagern.
Tip
Wenn du dich in der geöffneten Produktion befindest, kannst du die Aktion Produktion auslagern verwenden.
Du gelangst automatisch auf die Seite Artikel für Produktionen. Bestätige dort die Entnahme mit Klick auf Lager anpassen.
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Damit werden die Artikel aus dem Lager ausgebucht und der Auslagerungsstatus wechselt zu grün (Produktion ausgelagert).
Nachdem du die Produktion gestartet hast, steht dir das Produktionszentrum zur Verfügung.
Note
Das Produktionszentrum kann - je nach Berechtigung - durch dich und/oder durch die Mitarbeiter der Produktion genutzt werden. Letztere Variante ermöglicht Euch z. B., dass die Produktion selbst zeitnah Eintragungen zu Funktionsprotokoll, Seriennummern und Ausschuss vornimmt, Doppelerfassungen vermieden werden, und du in Echtzeit Rückmeldungen zum Status hast und darauf bei Bedarf reagieren kannst.
Mit dem Produktionszentrum kannst du:
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Den Status der Zeiterfassung überblicken,
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Den Status der Funktionstests beobachten,
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Seriennummern zuordnen bzw. vergeben,
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Chargennummern und Mindesthaltbarkeitsdatum für das Erzeugnis eintragen.
Um das Produktionszentrum zu erreichen, folge dem Pfad Lager > Produktionszentrum oder suche über die Smart Search nach “Produktionszentrum”. Du befindest dich dann in der Produktionszentrums-Übersicht.
In der Übersicht siehst du alle gestarteten Produktionen auf einen Blick. Von hier kannst du eine bestimmte Produktion in der Einzelansicht öffnen (1).
Falls ein anderer Nutzer eine Produktion geöffnet hat (du erkennst dies an dem roten Hinweis "in Bearbeitung von xxx"), und du die Produktion bearbeiten willst, kannst du die Nutzer-Sperre durch die Schaltfläche (2) aufheben.
Im Reiter Einstellungen kannst du festlegen, ob der Funktionstest als einzelne Icons dargestellt werden soll und einen globalen Seriennummernkreis festlegen, wenn du für alle Erzeugnisse denselben Seriennummernkreis verwenden möchtest:
Setzt du den Haken beim Funktionstest, wird in der Einzelansicht des Produktionszentrums für jeden Prüfschritt ein eigenes Symbol anzeigt:
Lässt du den Haken weg, erscheint dagegen ein Sammelsymbol:
Um die Einzelansicht zu öffnen, klicke auf den Pfeil in der Übersicht. Alternativ gelangst du auch über eine gestartete Produktion hierher.
Dieser Reiter ist das Kernstück des Produktionszentrums.
Im oberen Teil kannst du
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die Seriennummer des Erzeugnisses vom Produktions-PDF scannen, sofern im Vorfeld eine Seriennummer vergeben wurde, um die Funktionstests zu starten und zu protokollieren,
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verwendete Komponenten-Seriennummern scannen, um sie dem Erzeugnis zuzuordnen,
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über den Generator neue Seriennummern bzw. Chargennummern definieren.
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Außerdem kannst du verschiedene Dokumente an den Drucker senden.
Im unteren Teil erhälst du einen Überblick über die in der Produktion zu erzeugenden Baugruppen, den Status von Seriennummern und Funktionstests. Im Menü stehen dir von links nach rechts folgende Aktionen zur Verfügung:
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Seriennummer ändern: Nutze diese Schaltfläche, wenn du eine Seriennummer für das Erzeugnis manuell eingeben oder ändern möchtest. Falls du eine automatische Vergabe bevorzugst, nutze den Generator oder den globalen Seriennummernkreis (Produktionszentrum > Übersicht > Einstellungen).
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Unterseriennummer ändern: Hier ordnest du die verwendeten Komponenten-Seriennummern dem Erzeugnis zu.
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Funktionstest ausführen: Öffne hier, um die Testschritte durchzuführen und zu protokollieren.
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Kommentar ändern: Hier kannst du einen kurzen Kommentar eingeben.
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Etikettenset für Baugruppe drucken
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setze Baugruppe auf Ausschuss: Klicke hier, um eine Baugruppe als Ausschuss zu kennzeichnen.
In diesem Reiter erhälst du bzw. die Mitarbeiter der Produktion einen Überblick über die durchzuführenden Arbeitsschritte.
In diesem Reiter erhälst du bzw. die Mitarbeiter der Produktion einen Überblick über die durchzuführenden Testschritte.
Hier bekommst du einen Überblick über die zu der Produktion gehörigen Seriennummern - sowohl der Erzeugnisse (1), als auch der Komponenten (2). Über den Stift (3) gelangst du zum Reiter Einzelproduktionen erfassen.
Hier erhälst du einen Überblick über die in der Produktion eingesetzten und produzierten Chargen.
Unter dem Tab Eingesetzte Chargen sind alle chargengeführten Bauteile aufgelistet mit der Angabe, in welcher Produktion sie verwendet wurden. Über das X am rechten Rand kannst du eine Chargenzuweisung entfernen.
Unter dem Tab Produzierte Chargen findest du alle erzeugten Chargen der von dir produzierten Artikel. Über die Produktionsnummer kannst du zu einer betreffenden Produktion wechseln.
Eine ausführliche Beschreibung dieses Reiters und zu dem generellen Vorgehen beim Produktionsabschluss findest du hier.