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In xentral kannst du Stücklisten verwenden, die entweder als fertiges Produkt mit einer Artikelnummer auf Lager liegen oder die als Einzelteile mit je einer eigenen Artikelnummer im Lager liegen.
Arten von Stücklisten
In xentral gibt es zwei Stücklistenarten:
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Stückliste → Die Stückliste wird als ganzes Set mit einer Nummer eingelagert und wird im Versand ausgebucht
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Just-in-Time Stückliste (Setartikel) → Die Komponenten werden als Einzelartikel eingelagert und im Versand auch einzeln ausgebucht
Stückliste
Die erste Art der Stückliste bezeichnet eine Stückliste, die als fertiges Produkt mit einer Artikelnummer im Lager liegt. Das Produkt, bestehend aus den einzelnen Komponenten der Stückliste, wird beim Versand als ein Produkt ausgelagert. Die Komponenten wurden im Rahmen der Produktion bereits dem Lager entnommen.
Somit ist z.B. ein USB-Kabel in einer Stückliste Teil dieser Stückliste und ab dem Moment des Einlagerung an diese Stückliste gebunden (also nicht mehr als einzelnes Kabel für andere Stücklisten verfügbar).
Hake im Artikel in Details → Sonstige das Kästchen "Stückliste" an. Außerdem musst du das Kästchen im Feld "Lagerartikel" anhaken.
Hake also folgende Felder an:
- Lagerartikel
- Stückliste
Just-In-Time Stückliste
Eine Just-In-Time Stückliste ist eine Stückliste, die als Einzelteile mit je einer eigenen Artikelnummer im Lager liegen. Die in dieser Stücklistenart enthaltenen Teile werden in anderen Just-In-Time Stücklisten evtl. ebenfalls verwendet. Diese Stückliste wird als mehrere Produkte beim Versand ausgelagert und gescannt. Auf diese Weise wird eine doppelte Lagerhaltung verschiedenster Produkte vermieden.
Somit kannst du z.B. ein USB-Kabel in vielen Just-In-Time Stücklisten verwenden, ohne dass das Material im Lager an diese Stückliste gebunden ist.
Hinweis: Eine Teillieferung einzelner Komponenten einer Stückliste ist nicht möglich! Xentral geht davon aus, dass eine Stückliste nur in ihrer Gesamtheit versendet werden darf.
Hake im Artikel selbst in den Details → Sonstige Einstellungen sowohl das Feld "Stückliste" als auch "Just-In-Time Stückliste" an. Mit dem Anhaken des letztgenanntem Felds erscheint ein weiteres Feld "Vorproduzierte Stückliste", in welches du die vorproduzierte Stückliste eintragen kannst:
Hake also folgende Felder an:
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KEIN Lagerartikel
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Stückliste
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Just-In-Time Stückliste (immer beide Stücklisten angewählt)
Beispiel aus dem Alltag
Zentraler Ausgangspunkt soll hier ein Müsli als Artikel sein. Das Müsli wird aus diversen Getreidesorten gemischt und kann sowohl als Einzelpackung als auch als 4er Set bestellt bzw. gekauft werden.
Einzelpackung
Die Einzelpackung ist eine normale Stückliste, die die verschiedenen Getreidesorten/Inhaltsstoffe als Artikel besitzt und als Lagerartikel geführt wird:
4er Set
Das 4er Set besteht aus vier Einheiten der Einzelverpackung und ist eine Just-In-Time-Stückliste ohne Lagerführung:
Im Reiter "Stückliste" im Artikel kannst du neue Stücklistenartikel hinzufügen:
Einzelpositionen ausblenden
Auf den Dokumenten kannst du einzelne Stücklistenpositionen für den Kunden ausblenden. Für interne Prozesse (z.B. Versandprozess) werden die Einzelpositionen angezeigt. Die Einstellung "Einzelpos. ausblenden" in der Just-In-Time Stückliste hat keine Auswirkung auf die Proformarechnung und bezieht sich auf Auftrag, Rechnung und Lieferschein.
Produktionsartikel
Du kannst einen Artikel als "Produktionsartikel" markieren, um ihn innerhalb eines Auftrags in eine Produktion zu überführen. Diese Einstellung nimmt den Artikel mit in eine Produktion: „Auftrag weiterführen als Produktion“:
Stücklisten erstellen
Im Folgenden wird Schritt für Schritt erklärt, wie du eine Stückliste erstellst.
Einen Artikel in eine Stückliste umwandeln
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Wähle einen Artikel
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Wähle die Stücklistenoption über Anhaken und klicke auf "Speichern"
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Neuer Reiter „Stückliste“ erscheint im Menü
Artikel zur Stückliste hinzufügen
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Klicke auf „+Neue Position“
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Suche einen Artikel und klicke ihn über das blaue Feld an
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Gib die Anzahl ein und klicke auf "Speichern"
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Die restlichen Felder sind optional und müssen daher nicht unbedingt von dir ausgefüllt werden
Hinweis: Ab Version 19.3 kannst du unter Punkt 2 im blauen Feld auch nach Artikelnummern von Lieferanten bzw. Kunden aus den Verkaufs- bzw. Einkaufspreisen suchen. Dazu musst du unter Administration → System → Grundeinstellungen → System die erweiterte Artikelsuche aktivieren:
Hinweis: Bis Version 21.1 unter Administration → Einstellungen → Grundeinstellungen → System.
Beispiel: Stückliste mit verschiedenen Teilen
So sieht eine Stückliste mit verschiedenen Teilen aus:
Gleiche Artikel zu einer Stückliste hinzufügen
Fügst du zu einer Stückliste einen Artikel hinzu, der in der Stückliste bereits vorhanden ist, so kannst du auswählen, ob der Artikel einzeln zusätzlich eingefügt oder ob die Menge zu dem bereits vorhandenen Artikel aufaddiert werden soll (ab 18.4):
Alternative Artikel zur Stückliste hinzufügen
In der Stückliste besteht die Möglichkeit, einen alternativen Artikel zu definieren. Diese Option dient rein der Information im Artikel und hat zunächst keine direkte Auswirkung auf die Stückliste. Damit du den alternativen Artikel in der Stückliste austauschen kannst, muss dieser zusätzlich in der Stückliste vorhanden sein. In der Produktion selbst wird der nicht benötigte Stücklisten-Artikel dann entsprechend entfernt. In folgendem Bespiel wird das näher aufgezeigt.
1. Einen alternativen Artikel in der Stückliste festlegen
Lege einen alternativen Artikel in der Stückliste über die Schaltfläche "Alternativartikel" fest:
2. Hinzufügen des alternativen Artikels
Dann fügst du den Alternativartikel hinzu, welchen du entweder händische einträgst oder über das "Lupe"-Icon aus der Liste auswählst. Im Feld darunter kannst du zusätzlich noch einen Grund für die Alternative angeben:
Anschließend siehst du eine Übersicht über die hinzugefügten, alternativen Artikel. Über das "Alternative"-Feld kannst du weitere hinzufügen:
Klicke abschließend auf "Speichern".
3. Information zum alternativen Artikel
Informationen zum alternativen Artikel siehst du nun in der Stückliste des Artikels, wo dieser ergänzt wird:
4. Anzeige in der Produktion
In der Produktion werden zum Artikel die Alternativen textuell in grau angezeigt, dabei handelt es sich nur um die Anzeige in der Positionsübersicht.
Stückliste-Baum
Die Stückliste wird auch übersichtlich in einer Baumstruktur dargestellt. Dabei sind die einzelnen Ebenen sowie Unterartikel einfacher ersichtlich - besonders bei Unterstücklisten:
Stücklisten importieren
Du kannst bereits vorhandene Stücklisten importieren. Diese kannst du bei Artikel → Stückliste → Stückliste importieren → Vorlage auswählen. Beim Import von Stücklisten wird die alte Stückliste gelöscht und durch die neue importierte Stückliste ersetzt:
Beim Import wird eine CSV-Datei benötigt, die aus Artikelnummer und Menge besteht. Zum Beispiel:
Diese Datei kannst du mit der Schaltfläche „Durchsuchen…“ auswählen und mit der Schaltfläche „Stückliste laden“ hochladen. Bei erfolgreichem Hochladen sieht das zum Beispiel so aus:
Durch einen Klick auf die „Jetzt importieren“-Schaltfläche bestätigst du den Import der Stückliste.
Folgende Importe werden derzeit unterstützt:
- Standardimport
- Altium - Stückliste
- Solid Edge - Stückliste
Standardimport
Im Standardimport kannst du in der ersten Spalte auswählen, welcher Zeile die ersten relevanten Daten enthält, im Beispiel oben Zeile zwei. In Spalte zwei und drei wählst du aus, welche Information sich in diesen Spalten befinden. Durch die Schaltfläche „Jetzt importieren“ schließt du den Import ab und im Reiter „Übersicht“ siehst du jetzt die importierten Artikel ein:
Altium - Stückliste
Du kannst eine Altium - Stückliste mit bis zu fünf Attributen importieren. Diese fünf Attribute lauten „Wert“, „Menge“, „Artikelnummer“, „Package“ und „Referenz“. Es existiert bereits eine voreingestellte Reihenfolge der Attribute aus der Altium - Stückliste, die Reihenfolge kannst du aber verändern. Voreingestellt ist, dass sich die Menge in der zweiten Spalte befindet, die Artikelnummer in der dreizehnten Spalte, die Bauform in der fünften Spalte, der Wert in der sechsten und die Referenz in der dritten Spalte.
Hier kannst du, wie im Standardimport auch, die Zeile auswählen, in der die ersten relevanten Informationen für den Import stehen. In der ersten Zeile der Spalten befinden sich Drop-Down Felder, in denen du auswählst, welche Informationen sich in diesen Spalten befinden, wie in den markierten Feldern im Beispiel unten sichtbar:
Die Attribute „Artikelnummer“ und „Menge“ werden in den Oberpunkt Stückliste übertragen. Die anderen drei Attribute werden im Oberpunkt Bestückung gespeichert:
Solid Edge - Stückliste
Außerdem ist es zur Zeit möglich, eine Solid Edge Stückliste zu importieren. Bei dieser Stückliste wird die Menge und die Artikelnummer übernommen. Voreingestellt ist es, dass die Artikelnummer sich in Spalte zwei der Stückliste befindet und die Menge in Spalte fünf. Diese kannst du über Dropdown Felder verändern. In der ersten Spalte befindet sich die Auswahl für die Zeile, in der die ersten relevanten Informationen für den Import stehen, wie auch bei den anderen zwei Stücklisten:
Bsp. Stückliste für die Logistik
Eine Stückliste kannst du immer auch direkt ohne Produktion an das Versandzentrum übergeben. Voraussetzung ist die Einlagerung der Einzelartikel. Für intern produzierte Artikel bietet es sich an, diese über die Produktion laufen zu lassen und anschließend einzulagern. Für Zukaufteile kannst du die Ware direkt über den Wareneingang oder manuell einlagern.
Stücklistenaufbau
Die Stückliste besteht aus einem Hauptartikel. Dies ist der Artikel, den der Kunde bei dir kauft, z.B. heißt er hier „Stückliste Gerät“ und hat die Artikelnummer 16-1020. Dieser Artikel beinhaltet nun drei weitere Artikel, denn der Kunde erhält mit einer Lieferung 1x das Gerät selbst „Gerät“ und zwei Zubehörteile: 1x „Zubehörteil 1“ und 1x „Zubehörteil 2“.
Eine Stückliste hat dann diese Struktur:
Stückliste Gerät (Hauptartikel = diesen Artikel kauft der Kunde → beinhaltet das Gerät selbst und hier zwei Zubehörteile)
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Gerät (Gerät 1x)
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Zubehörteil 1 (Teil1 1x)
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Zubehörteil 2 (Teil2 1x)
Hauptartikel anlegen
Lege zuerst den Hauptartikel (Bsp. „Stückliste Gerät“) an. Dieser Artikel ist die „Hülle“, die die anderen Artikel hinzugefügt bekommt. Für den Hauptartikel aktiviere das Feld "Just-in-Time-Stückliste", welches automatisch auch das Feld "Stückliste" aktiviert:
Stücklistenartikel anlegen
Lege nun die Stücklistenartikel an (im Beispiel sind das die drei Artikel „Gerät“, „Zubehörteil 1“ und „Zubehörteil 2“. Diese benötigen alle eine eigenständige Artikelnummer, sind also alle eigene Artikel. Für die Unterartikel (Stücklistenartikel) aktiviere das Feld "Lagerartikel" im Artikel:
Klicke abschließend auf "Speichern".
Verknüpfung zu einer Stückliste
Klicke nun wieder direkt in den Hauptartikel (Bsp. „Stückliste Gerät“). Klicke auf den Reiter „Stückliste“ → Übersicht und füge diesem Artikel (der „Hülle“) die Unterartikel (die eigentlichen Lagerartikel) hinzu:
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Klicke auf „+Neue Position“. Wähle in der daraufhin erscheinenden Maske die Artikelnummer aus, trage die Menge ein und klicke auf "Speichern"
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Füge alle gewünschten Artikel hinzu
Der Hauptartikel beinhaltet nun alle zugehörigen Artikel. Da diese Unterartikel Lagerartikel sind und der Hauptartikel eine Just-in-Time-Stückliste ist (also kein Lagerartikel), werden bei einer Kundenbestellung nur die Unterartikel im Lager geführt. D.h. wenn alle diese Artikel lagernd sind, wird die Auftragsampel für das Lager grün und der Auftrag kann versendet werden.
Am unteren Ende der Seite befindet sich eine graue Textbox. In dieser wird dir angezeigt, wie oft du diese Just-in-Time-Stückliste mit dem aktuellen Lagerbestand produzieren kannst. Auf diese Weise kannst du schnell erkennen, wie oft die Stückliste verfügbar ist, ohne manuell nachzurechnen. Diesen "produzierbaren" Bestand kannst du jederzeit in deinem Stücklisten-Artikel im Reiter Stückliste einsehen.
Stückliste in einen Auftrag einfügen
Im Auftrag (Minidetail → Protokollansicht) sieht der eingefügte Hauptartikel dann z.B. folgendermaßen aus:
Die Auftragsampel für das Lager ist orange, wenn Artikel aus der Stückliste nicht lagernd sind. Der Hauptartikel wird als „Set“ angezeigt. Dieser Artikel ist kein Lagerartikel. Sobald die fehlenden Artikel eingelagert werden, schaltet die Ampel bei der Neuberechnung auf grün. Dann kannst du den Auftrag in die Logistik übermitteln.
Hinweis: Beim Export von (JIT-)Stücklisten darf nur der Hauptartikel an den Shop übertragen werden. Die einzelnen Bestandteile der (JIT-)Stückliste werden dann beim Import des Auftrags wieder in Xentral ergänzt. Falls du die einzelnen Bestandteile auch im Shop anzeigen möchtest, kannst du diese in der Artikelbeschreibung eintragen.
Logistikprozess
Für dieses Beispiel wurde der Prozess „Einfache Lagerbuchung + Scannen im Versandzentrum“ ausgewählt:
Der Auftrag wird nun an die Logistik übermittelt und kann an der Versandstation abgearbeitet werden.
Kalkulation von Preisen
Bei einer Stückliste werden unter Einkauf → Kalkulation die Einkaufspreise der einzelnen Bestandteile aufgeführt. Du siehst die minimalen (geringsten) Einkaufspreise sowie die maximalen Einkaufpreise:
Ebenfalls angezeigt werden die möglichen Preise unter Berücksichtigung der Staffelpreise, falls die einzelnen Bestandteile der Stückliste solche haben. Sollte ein bestimmter (Staffel-)Preis bei einem der Bestandteile fehlen, um über diese einen anderen Preis für die gesamte Stückliste realisieren zu können, so kannst du hier ablesen, wieviele Preise hierzu fehlen (also nicht im System angelegt sind) und zu welchem Bestandteil der Stückliste sie gehören.
Kalkulierter EK
Ab Version 19.3 existiert eine zusätzliche Spalte, um den kalkulierten EK anzuzeigen:
xentral prüft erst bei den direkten Artikeln, ob ein kalkulierter EK hinterlegt ist und gibt diesen multipliziert mit der Menge aus.
Wenn kein kalkulierter EK hinterlegt ist und der Artikel eine Unterstückliste darstellt, wird in den Unterartikel der Unterstückliste nach kalkulierten EKs gesucht und diese kumuliert ausgegeben.
Vorproduzierte Stückliste
Im Artikel → Details gibt es das Feld „Vorproduzierte Stückliste“. Hier kannst du eine alternative Stückliste (normale Stückliste als Lagerartikel - nicht JIT) zu diesem JIT Artikel angeben, die du schon parallel einlagern kannst:
Wenn beim Einfügen der Positionen im Auftrag die Menge komplett aus der vorproduzierten Stückliste genommen werden kann, werden die Artikel ausgetauscht und die JIT Stückliste durch die vorproduzierte Stückliste in der Auftrags-Position ersetzt.
Hinweis: Der Name des ursprünglichen Artikels bleibt gleich. Es ändert sich in der Belegansicht nur die Artikelnummer und somit der zugrundeliegende Artikel im Hintergrund.