Eine Charge in einem ERP-System ist eine Gruppe von Produkten, die zusammen hergestellt oder verarbeitet wurden und ähnliche Merkmale teilen. Sie ist wichtig für die Rückverfolgbarkeit der Produkte. Wenn du eine Charge erstellst, kannst du Produkte mit gleichen Eigenschaften leicht verfolgen und verwalten. Das bedeutet, dass du genau weißt, woher jedes Produkt stammt und wohin es geht. Das ist besonders wichtig, um Qualitätskontrollen durchzuführen, Lagerbestände zu verwalten und im Notfall Rückrufaktionen durchzuführen. Kurz gesagt, Chargen helfen dir, den Überblick über deine Produkte zu behalten und sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft.
In der ERP-Terminologie gibt es verschiedene Begriffe im Zusammenhang mit Chargen:
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Chargennummer: Dies ist eine eindeutige Kennzeichnung oder Nummer, die einer Charge zugeordnet ist. Sie dient dazu, die Produkte innerhalb der Charge zu identifizieren und zu verfolgen.
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Chargenverwaltung: Dies bezieht sich auf den Prozess der Verwaltung von Chargen in einem ERP-System. Dazu gehören die Erstellung, Verfolgung und Verwaltung von Chargen für Produkte.
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Chargenrückverfolgbarkeit: Dies bezeichnet die Fähigkeit, die Herkunft und den Verlauf einer Charge von der Herstellung bis zum Verkauf oder zur Verwendung zurückzuverfolgen. Dies ist wichtig für die Qualitätssicherung und Rückrufaktionen.
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Chargenstammdaten: Dies sind die Informationen über eine Charge, die in einem ERP-System gespeichert sind, wie z.B. Herstellungsdatum, Herkunft, Bestand und andere relevante Details.
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Chargenverarbeitung: Dies bezieht sich auf den Prozess der Verarbeitung von Produkten innerhalb einer Charge, einschließlich Herstellung, Lagerung, Kommissionierung und Versand.
Diese Begriffe werden in ERP-Systemen verwendet, um die effiziente Verwaltung und Verfolgung von Chargen zu ermöglichen und die Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung von Produkten zu gewährleisten.
Tipp
Bei verderblichen Waren kannst du der Chargennummer ein Mindesthaltbarkeitsdatum (= MHD) zuweisen, damit du weißt, welche Chargen zuerst verkauft werden müssen.
Deine Chargennummern können unterschiedliche Formate haben, je nach dem, in welcher Branche du tätig bist und besondere Richtlinien einhalten musst, oder z.B. auch mit externen Herstellern zusammen arbeitest. Hier sind einige Beispiele für übliche Formate für Chargennummern:
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Numerische Sequenz: Eine einfache Methode besteht darin, numerische Sequenzen zu verwenden, beispielsweise "001", "002", "003" usw. Diese werden oft mit einem Präfix kombiniert, wie zum Beispiel "LOT" für "Lot".
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Datumscodierung: Ein weiteres häufig verwendetes Format ist die Codierung des Herstellungsdatums in der Chargennummer, z.B. "20240315" für den 15. März 2024.
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Kombiniertes Format: Oft werden Chargennummern durch Kombination verschiedener Elemente erstellt, wie z.B. das Herstellungsdatum und eine numerische Sequenz, z.B. "20240315-001".
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Alphanumerische Kombination: Manche Unternehmen verwenden alphanumerische Kombinationen, die Buchstaben und Zahlen enthalten, um einzigartige Chargennummern zu erstellen, wie z.B. "LOT-A123".
Tipp
Es ist wichtig, ein Format zu wählen, das eine eindeutige Identifizierung und Rückverfolgbarkeit der Chargen ermöglicht.
Warnung
Verwende in deiner Charge keine Leerzeichen!
Falls eine Chargen- und/oder MHD-Verwaltung für einen Artikel benötigt wird, kann diese im Artikel selbst aktiviert werden. Hierfür musst du zwei Optionen aktivieren:
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Chargenverwaltung
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Mindesthaltbarkeitsdatum
Wenn die folgenden beiden Einstellungen in den Artikeldetails vorgenommen werden, wird sowohl im Wareneingang als auch im Warenausgang nach den Werten gefragt.
Im Artikel unter Mindesthalt. + Charge können die aktuellen Chargen für den Artikel angezeigt und fehlende Einträge angelegt werden.
In xentral wird grundsätzlich immer nach dem Prinzip der Lagerplatzminimierung ein-/ausgelagert, d.h.
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bei (aut.) Auslagerungen wird der Platz mit dem geringsten Bestand herangezogen oder vorgeschlagen
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bei Einlagerungen wird der Platz mit dem meisten Bestand vorgeschlagen
Eine Ausnahme gibt es, wenn im Projekt die Optionen MHD/Charge automatisch übernehmen falls eindeutig und MHD/Charge immer automatisch vorauswählen ausgewählt sind. In diesem Fall wird nach dem FIFO Prinzip (First in, first out) ausgebucht bzw. im Versandzentrum vorgeschlagen.
Anmerkung
Die Sortierung bei Artikeln mit nur Chargen (ohne MHD), sodass z.B. die kleinste Charge nach dem Chargennamen genommen wird, funktioniert nicht.
Unter Stammdaten > Chargen kann in den einzelnen Tabs nachvollzogen werden, was mit den Chargen- bzw. gemischten Artikeln verbucht wurde.
Im Bereich Übersicht sind alle Chargen zu sehen, die eine Chargen- und/oder MHD-Verwaltung besitzen. Diese Chargen sind mit dem dazugehörigen Lager und einer Referenz, die auf den Ursprung der Charge mit Eingangsstempel verweist (Beispielsweise Produktion X oder Wareneingang Y), angegeben. Über die Filter können nur Wareneingang+Lieferung, nur Lieferung oder nur Lagerartikel angezeigt werden.
In diesem Tab werden in den jeweiligen Untertabs neben den eingesetzten auch die erzeugten/produzierten Chargen angezeigt. Damit lässt sich über die Produktionsnummer immer feststellen, mit welcher Rohware die Fertigware produziert worden ist.
Im Untertab Eingesetzte Chargen wird das Produktionsmaterial angezeigt, also alle Komponenten, die man ausbucht um eine Produktion durchzuführen.
Im Untertab Produzierte Chargen werden dann die produzierten Artikel angezeigt.
Im Angebot und Auftrag kann innerhalb einer Beleg-Position die Charge/MHD (z.B. Verkauf > Auftrag > *Auftrag wählen* > Positionen > *Editier-Button anklicken*) angeben werden.
Diese werden dann im Lieferschein beim Auslagern berücksichtigt. Ebenso wird sie im Versandzentrum > Scannen vorausgewählt